Wikingerflechten

Arbeitsmaterial:

 

Draht: gut geeignet sind Stärken von 0,3 oder 0,35 mm. Dicker Draht sieht auch sehr gut aus, kostet    aber sehr viel Kraft beim Flechten und Ziehen.

Feine Zange

Grobe Zange

Schere: Zum Abschneiden des Drahtes.

Rouladenspieß o.ä.

Holzstab: Ihr könnt verschiedene Größen ausprobieren. Ich nehme 4 und 6 mm Stäbe. Aber ich habe auch schon welche mit 5 oder 8 mm Durchmesser benutzt.

Wichtig: Der Stab hat an einer Seite ca. 1,5 - 2,0 cm vom Ende entfernt eine Kerbe.

Ziehbrett: Ein Brett mit kleiner werdenden Löchern. Der Größenunterschied beträgt 0,5 mm; die Lochgröße von 10 mm bis 3 mm. 

  

Der Starter:

 

Je nachdem, wie viele Rippen die Kette haben soll, biegt man einen Starter mit fast beliebig vielen Schlingen. Im Normalfall sind das 3 - 6. Probiert es aus, was euch am besten gefällt. Ich nehme in der Regel 4. Die Schlingen auseinanderbiegen zu einem Blümchen mit Blütenblättern.

Den Starter über jenes Ende des Holzstabes stülpen, an dem sich die Holzkerbe befindet.

Einhängen des Arbeitsdrahtes. Dabei werden zwei Blütenblätter miteinander verbunden.

Die ersten Runden: Als Rechtshänder arbeitet man von links nach rechts in Runden. Man verbindet stets zwei Blütenblätter mit einer Schlinge, die vom rechten ins linke Blütenblatt gestochen wird. Man schiebt die Schlinge ordentlich hin, dreht den Stab leicht und verbindet die nächsten beiden. Man arbeitet auf diese Weise drei Runden herum, immer in die gleichen Blütenblätter. Dabei werden die Schlingen natürlich in jeder Runde etwas länger.

Nun haben wir die ersten Sprossen gearbeitet, in die jetzt nach unten geflochten werden kann. dabei sticht man zwei Sprossen hoch. Man kann auch nur eine Sprosse umstechen. Das gibt eine andere Struktur, die auch sehr schön aussieht, aber meines Wissens nicht historisch belegt ist.

Ist der Draht zuende, muß ein weiteres Stück angesetzt werden. Man stelle sich das Geflecht als "Rohr" vor, End- und Anfangsstück lässt man in diesem Rohr verschwinden. Hier sieht man das Endstück, welches wie immer die Schlinge bildet, dann aber nach innen geschoben wird.

Das neue Drahtstück bildet die zuletzt gemachte Schlinge exakt noch einmal, wobei der Drahtanfang aber ebenfalls nach innen geschoben wird. 

End- und Anfangsstück hängen nun innen und werden im Verlauf der folgenden Runden mit eingewickelt. Auf diese Weise fallen sie kaum auf. Um besser unter dem End- und Anfangsdraht durchflechten zu können, schiebt man diese Stelle über die Kerbe im Stab.

Hier wird der geflochtene Strang nach und nach durch immer kleinere Löcher gezogen bis die gewünschte Stärke erreicht ist.

Den Starter schneidet man ab und entfernt lose Drahthäkchen, sodaß man  - in diesem Beispiel sind es vier - saubere Schlingen erhält.

Die Schlingen werden übereinander gelegt und mit dem Rouladenspieß zusammengefasst. In die entstehende Öse kann ein Verschluß gearbeitet werden.

Gelegentlich verwende ich für meine Schmucksachen auch zusätzlich Glasperlen, die aus der Werkstatt von Kerstin Kiel stammen (siehe Bildergalerie "Schmuck").

Fertige Produkte sind in der Bildergalerie anzuschauen. Diese Ketten sind allerdings aus 935er Silberdraht und nicht aus Basteldraht, wie im obigen Beispiel. Eine Kette ist aus Kupfer.

Ich biete auch einen Workshop zum Thema Wikingerflechten an. Termine nach Absprache.

Tel.: 05281 / 3627.

Literatur: Kister-Schuler, Gabriele: Wie die Wikingerinnen: Drahtschmuck stricken. Books on Demand,         Norderstedt 2011, ISBN 978-3-8423-5581-1